systemische, Familien -, schamanische Aufstellung

Aufstellungen bieten die Möglichkeit die Tiefenstruktur von Systemen – seien es Familien, Organisationen oder sogar innere Glaubenssätze – sichtbar zu machen. Durch die Verwendung von Stellvertretern, Karten, Figuren oder Symbolen wird das Beziehungsgeflecht eines Systems räumlich dargestellt. So kommen verborgene Beziehungsmuster und Dynamiken ans Licht, die sonst im Verborgenen bleiben würden. Diese Methodik nutzt die visuelle und räumliche Wahrnehmung, um ein neues Verständnis für bestehende Verhältnisse zu schaffen. Dadurch können Teilnehmende erkennen, welche Positionen sie innerhalb eines Systems einnehmen und wie diese die eigenen Erfahrungen und das Verhalten prägen. Aufstellungen erleichtern die Identifizierung und mögliche Auflösung hinderlicher Strukturen und fördern einen heilsamen Prozess, der wiederum neue Wege und Lösungen eröffnen kann.

1. Die Familienaufstellung nach Hellinger ist eine der bekanntesten Formen von Aufstellungen. Hierbei werden Familienmitglieder oder andere relevante Personen durch Stellvertreter im Raum aufgestellt, um die Dynamik und Beziehungen innerhalb der Familie oder des Systems zu visualisieren und mögliche Blockaden oder Konflikte aufzudecken. Diese Aufstellungsart ist aber in den letzten Jahren schwer kritisiert worden, aufgrund ihrer teilweise negativen Auswirkungen auf die Aufsteller und Stellvertreter.

2. Systemische Aufstellungen: Diese Variante erweitert den Ansatz der Familienaufstellung und kann unterschiedliche Systeme – von Arbeitsumfeldern bis hin zu innerpsychischen Themen – einschließen. Personen, Figuren und Symbole repräsentieren dabei komplexe Zusammenhänge, die über familiäre Systeme hinausgehen, wodurch mehr Flexibilität und Anpassung an individuelle Bedürfnisse gegeben ist.

3. Die Aufstellung mit dem Medizinrad. Inspiriert von schamanischen Traditionen, werden Themen oder Herausforderungen in die Mitte eines symbolischen Medizinrades gestellt. Die Betrachtung aus den verschiedenen Perspektiven des Rades hilft, Einsichten zu gewinnen und Balance im System zu schaffen, was vor allem bei persönlichen und spirituellen Fragestellungen hilfreich sein kann.

Durch die Untersuchung der Beziehungen zwischen den verschiedenen Elementen des Medizinrads können mögliche Blockaden aufgedeckt werden und Lösungswege aufgezeigt werden. Dies kann sowohl in Familienaufstellungen, Themenaufstellungen als auch in Organisationsaufstellungen eingesetzt werden.

4. Aufstellungen mit Karten Bei dieser Methode werden Karten anstelle von Personen oder Figuren genutzt, um Elemente eines Systems oder bestimmte Fragestellungen darzustellen. Dies kann eine niedrigschwellige und zugängliche Form darstellen, um systemische Zusammenhänge zu erforschen und zu verstehen.

Aufstellungen sind eine Methode zur Klärung von persönlichen oder beruflichen Anliegen. Sie sind vielseitig und können in verschiedenen Kontexten eingesetzt werden. Hier sind die gängigsten Arten dargestellt:

1. Familienaufstellungen: Hier schaut man auf familiäre Beziehungen und Dynamiken. Oft werden Verstrickungen oder unbewusste Muster in Familien sichtbar und bearbeitbar gemacht.

2. Organisationsaufstellungen: Diese Art findet Verwendung im beruflichen Kontext (Unternehmen, Gruppen, Teams) und in jeder Art Organisation, ob jetzt im beruflichen oder privaten Umfeld (Vereine). Es geht um Themen wie Strukturen, Teamdynamiken oder Führungsfragen. Diese Methode hilft, verdeckte Dynamiken und effektive Wege für Veränderungen aufzuzeigen.

3. Strukturaufstellungen: Bei dieser Art stehen weniger Personen und Beziehungen, sondern eher abstrakte Elemente wie Ziele, Werte, Ressourcen oder Hindernisse im Mittelpunkt. Sie eignet sich für persönliche Entwicklungsfragen oder zur Lösungsfindung bei komplexen Herausforderungen.

Hierbei liegt der Fokus auf der Einordnung einzelner Elemente in eine beziehungsorientierte Struktur, um Muster und Abhängigkeiten in komplexen Systemen zu erkennen.

4. Systemaufstellungen im Bildungsbereich: Sie werden angewandt, um die Dynamiken innerhalb von Bildungseinrichtungen zu erkennen und zu optimieren, etwa zwischen Lehrern, Schülern und Eltern.

5. Symptomaufstellungen: Richtet sich auf das Verständnis und die mögliche Lösung von körperlichen und psychischen Symptomen durch Betrachtung des dahinterliegenden Systems.

6. Glaubenssatz-Aufstellungen: Dabei werden prägende Überzeugungen und Glaubenssätze betrachtet, um hinderliche Muster zu identifizieren und durch förderliche zu ersetzen.

7. Spirituelle Aufstellungen: Hier geht es um Fragen der persönlichen Entwicklung und um spirituelle Themen, die in den Lebenskontext eingebettet sind.

8. Online-Aufstellungen: Die Nutzung digitaler Plattformen ermöglicht es, Aufstellungen virtuell durchzuführen, was gerade in Zeiten von Distanz und eingeschränkter Mobilität eine wertvolle Alternative darstellt.

9. Schamanische Aufstellungen: Diese Methode integriert Rituale und Elemente aus dem Schamanismus, um auf tiefere, seelische Prozesse einzugehen und Heilung zu fördern.

Jede Aufstellungsart kann je nach Ziel und benötigter Klarheit in verschiedenen Formaten erfolgen, z.B. als Einzelarbeit mit Figuren oder Symbolen, in Gruppen mit Stellvertretern oder auch in rein imaginativen Prozessen. Die Wahl der Methode orientiert sich an der Fragestellung und der Dynamik des zu betrachtenden Systems.

Alle Aufstellungsarten können mit allen Aufstellungsmethoden durchgeführt werden!

Aufstellungen erweisen sich als besonders hilfreich, wenn versteckte Familiengeheimnisse oder transgenerationale Konflikte die Harmonie stören. Diese schwer fassbaren Belastungen, die vielleicht schon über Generationen hinweg unbewusst weitergegeben werden, können durch eine Aufstellung ans Licht gebracht und bearbeitet werden.

Zwischenmenschliche Beziehungen können ein Wechselbad der Gefühle sein: Heute noch erfüllt von tiefer Verbundenheit, morgen schon überschattet von Unstimmigkeiten und Streitigkeiten. Aufstellungen können Aufschluss darüber geben, was hinter diesen Schwankungen steht und dabei helfen, ein Muster zu erkennen und zu durchbrechen.

Das wiederholte Anziehen ähnlicher Partnerpersönlichkeiten lässt vermuten, dass tiefer liegende, unbewusste Antriebe im Spiel sind. Aufstellungsarbeit macht diese Muster sichtbar und kann Wege aufzeigen, sich davon zu lösen.

Im beruflichen Kontext kann Unsicherheit und Unbehagen ein Zeichen dafür sein, dass man möglicherweise nicht am richtigen Platz ist. Aufstellungen bieten Orientierung und können Alternativen eröffnen, die vielleicht zuvor nicht in Betracht gezogen wurden.

Wenn gesundheitliche Probleme bestehen, die trotz ärztlicher Untersuchungen unerklärt bleiben, kann eine Aufstellung psychosomatische Zusammenhänge deutlich machen und Wege zur Heilung aufzeigen.

In festgefahrenen Lebenslagen, wie anhaltenden Streitigkeiten innerhalb der Familie oder im professionellen Team, kann eine Aufstellung helfen, Bewegung in die anscheinend ausweglose Situation zu bringen.

In schweren familiären Situationen, in denen Themen wie Tod, Trauer und Trennung dominieren, kann die Aufstellungsarbeit unterstützend wirken, indem sie ein neues Verständnis für die zugrundeliegenden emotionalen Prozesse schafft.

Bei der Ergründung der Dynamik in Systemen, zum Beispiel wenn es darum geht zu verstehen, warum bestimmte Personen großen Einfluss ausüben, können Aufstellungen die oft verborgenen Kräfte und Beziehungen offenlegen.